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Ist es nun zu groß oder zu klein? Dezember 27, 2008

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Nicht nur Maybritt Illner wollte es von ihren Zuschauern wissen. Die Frage beschäftigt Talkshows, Zeitungskommentare, Sonntagsreden, Stammtische. Also, ist es zu groß? Zu klein? Was davon halten, wenn es 58% der Befragten für zu klein halten? Es größer machen? Es so klein lassen? Hände in den Taschen vergraben und abwarten? Oder einfach vielleicht nicht mehr nachfragen? Woher sollen schließlich Talkshowzuschauer, Zeitungskommentarleser, Sonntagsredenhörer, Stammtischsitzer wissen, ob es zu klein oder zu groß ist? Im Zweifel wissen sie nicht mal auf zehn Nullen genau, wie groß es nun wirklich ist. Vielleicht fragt man sie besser, ob der Luftdruck auf der ISS zu hoch ist oder zu niedrig. Das können sie nämlich ungefähr genauso gut bewerten wie den Umfang des Konjunkturpakets. Bloß: Ökonomen kann man leichter widersprechen, denn mit Ökonomie kennt sich jeder aus. Und Ökonomen wissen nichts. Können nicht mal vorhersagen, wie das Wachstum in einem Jahr ist. Ganz im Gegensatz zu Meteorologen, die die Temperatur am 27.12.2009 exakt vorhersagen können. Oder Physikern, die heute schon genau wissen, wann das Higgs-Teilchen endlich gefunden wird.

Und täglich grüßt die Aufsichtsperson… August 15, 2007

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…ich möchte den geneigten Leser nicht langweilen, aber meine Begegnungen mit DER Aufsichtsperson der Institutsbibliothek werden von Mal zu Mal skuriler. Und so durfte ich heute gleich wieder mehreren Schauspielen beiwohnen, die bereits isoliert betrachtet zum Kopf-gegen-die-Wand-hauen animieren.

Endlich im Besitz einer dieser grandiosen durchsichtigen Plastiktüten aus der Universitätsbibliothek verlasse ich also die FB03-Bib. In der Tüte ein Leitz-Ordner mit vielen spannenden Artikeln zur Diplomarbeit, das Notebook-Netzteil, eine Mehrfachsteckdose, das Notebook-Festschließkabel, Stifte und ein Block. Unter dem Arm das Notebook und zwei Wasserflasche. Es piepst beim Durchgang durch den Sensor nicht. Ich bin so gut wie draußen, da beugt sich ein wohlbekannter Kopf so weit aus dem Fenster, dass ich (mal wieder) denke: „Diesmal muss er einfach das Übergewicht bekommen und rausfallen“. Denkste. Ein prüfender Blick (na gut: zwei) – und ich darf weiter gehen.

Minuten später das erneute Aufeinandertreffen. Diesmal meldet der Sensor Alarm – klar, ich möchte ja ein Buch für Cheffe (Gruß an dieser Stelle 🙂 ) ausleihen. Er sagt: „Sie dürfen Bücher nur am Wochenende ausleihen.“ Ich: „Das ist für den Lehrstuhl“, dabei schiebe ich ihm den Ausleihzettel so hin, dass er für ihn gut lesbar ist. Er mustert ihn prüfend und erwidert: „Für welchen?“. Hätte er auch auf dem Zettel lesen können, aber dennoch antworte ich pflichtbewusst. Denn dass man einen Mitarbeiter kennt, der in den letzten drei Jahren gefühlte 834 Bücher ausgeliehen hat, erscheint ausgeschlossen.

In der Folge wird nun mehrfach unter Kopfschütteln der Kasten mit den Karteikarten für die Lehrstühle durchgesucht. Einen Herrn Hoffmann gibt es da nicht, und schon gar nicht mich, der abholberechtigt (nicht ausleihberechtigt!!) ist. In der Zwischenzeit ruft er einem Kommilitonen hinterher: „He, junger Mann“, der daraufhin quasi von seinem Spind zurück zum Eingang gelaufen kommt – bepackt mit mehreren Büchern, Notebook, einer Aktenmappe. Aufsicht: „Ich will diesmal gnädig sein und annehmen, dass in Ihrer Mappe Papier ist. Demnächst zeigen Sie sie aber bitte vor.“

Hätte er sich also auch sparen können – aber dann hätte es keine Gelegenheit gegeben, zum fünften Mal nach diesem Lehrstuhl Tillmann oder Eichner oder Runkel oder Soähnlich zu suchen. Schließlich taucht der Zettel auf. Großes Wunder! Wurde wahrscheinlich von einer Fee während des Gesprächs mit dem Kommilitonen hingezaubert. Gewissenhaft werden Inventarnummer, Standnummer, Auflage (!), Erscheinungsjahr (!), Autoren (!!) und Titel (!!!) geprüft. Anschließend folgt ein giftiger Blick auf den in meiner Hand befindlichen Kugelschreiber. Wohlgemerkt eines dieser seltenen und wertvollen Objekte, die sich bei Metro (Achtung Schleichwerbung) zu 2,49€ pro 50 Stück erstehen lassen. Der Blick wandert von der Hand in mein Gesicht und mündet in der Frage: „Ist das Ihr Stift oder unserer?“.

Hätte ich die Wahrheit gesagt („Das ist ein Stift vom Lehrstuhl Tillmann“), dann wäre ich sogleich mal wieder mit dem Satz „Jetzt wird es aber langsam kompliziert“ konfrontiert worden. Also gelogen und gesagt: „Meiner“, worauf ich samt Stift und Buch den Ort des Geschehens verlassen durfte.

Auf dem Weg ins Alte Rewi (das 1961 laut Lieferschein einer Antiquität, die derzeit im Flur des ersten Stocks zu bewundern ist, der Neubau war) über zwei Dinge nachgedacht:

1. Was ist, wenn es einen solchen Menschen in Tübingen nicht gibt?!? Würde weniger Spaß bedeuten – und wahrscheinlich ist dann da auch schon die Bib leer. Alles geklaut. Von komischen Studenten. Und auch keine Kullis!

2. Ich habe ein Abschiedsgeschenk für den Mann, den man „den Christ“ nennt: Ich fahre zur Metro und kaufe ihm 50 Kugelschreiber. Mit Schleife. Auch wenn das fies ist – schließlich wird es ihn in ziemliche Nöte stürzen, weil er nicht weiß, wie er die inventarisieren soll. Wahrscheinlich wird er dann seinen Job kündigen. Ich hätte schon einen Tipp für ihn: In Guantanamo werden glaube ich noch Aufseher gesucht.

Bitte um Aufmerksamkeit August 2, 2007

Posted by mayode in Allgemeines.
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Worüber man sich beim Diplomarbeit schreiben so alles freut…zum Beispiel über folgende Fehlermeldung:

„STATA needs attention“

Wer braucht das nicht?!

Do-ping und Schar-ping Juli 1, 2007

Posted by mayode in Allgemeines.
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War das eine Sternstunde des deutschen Fernsehens. Investigativreporter Wolf-Dieter Poschmann befragt Radfahrer-Präsident Scharping zum Thema Doping. Nicht in einem Pool, sondern im Aktuellen Sportstudio. Vorher quält uns Poschmann eine halbe Stunde lang bei der Pokalauslosung, indem er bei beinahe jedem Los einen Kommentar der Güte „Oh“ oder „Ui“ loslässt. Erstmals steht zwischen Glücksfee und Moderator nicht Hermann Selbherr, an dessen ruhig-souveräne Art man sich selbst in meinem Alter über mehr als ein Jahrzehnt gewöhnt hat. Nein, diesmal steht hier Matthias Sammer. Und der zeigt nicht nur seine übliche Sprach-, sondern auch eine gewaltige Leseschwäche, liest Namen nur halb vor oder sogar falsch, dreht beim Aufsagen des Namens noch einmal das Los um, spricht „Wormatia Worms“ aus, als habe der Verein etwas mit einer amerikanischen Supermarktkette zu tun, und und und.

Daneben immer Poschmann. Die Szenerie läuft also wie folgt:
Sammer: „Wormatia Worms“
Poschi: „Oh“
Sammer: „Mainz 05“
Poschi: „Ui“
Sammer: „Magdeburg“
Poschi: „Oh“
Sammer: „Borussia Dortmund“
Poschi: „Ui, der erste Hammer“

Dazwischen glänzt Poschmann mit Infos von seinem Zusatzzettel („Eintracht Frankfurt, da wird sich Christian Schreier, der Trainer von Union Berlin aber freuen“), die meistens falsch sind (Sammer: „Trainer ist inzwischen Uwe Neuhaus“) und von Poschmann mit dem üblichen „Oh“ quittiert werden.

Endlich ist die Auslosung vorbei, das Sportstudio widmet sich dem Thema Doping im Radsport. Studiogast: Rudiiii Scharping. Und zum Genießen hier der Wortlaut zu Beginn des höchst investigativen Interviews mit einem wie gewohnt knallhart nachhakenden Poschmann.

Poschmann: „Herzlich Willkommen, Rudolf Scharping“
Scharping: „Guten Morgen!“
Poschmann: „Guten Morgen?!“
Scharping deutet zur Studio-Uhr und sagt: „Es ist jetzt 0 Uhr 9“

Klar, dass man von einem solch hochkarätigen Komiker eine brutalstmögliche Aufklärung des Themas Doping erwarten kann.

Roter Teppich oder Lumbe? Juni 1, 2007

Posted by mayode in Uncategorized.
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Schon stark, was man für Leute trifft auf dem Weg von der Hauptwache vor den Karstadt auf der Zeil und wieder zurück, weil man sich den falschen Treffpunkt gemerkt hat. Noch besser aber, was man auf dem Fußmarsch von der Hauptwache zum Willy-Brandt-Platz so erleben darf. An der Fußgängerampel steht eine Dame mittleren Alters und mittleren Kleidungsgeschmacks. Es windet. Ihr Schal weht in Richtung Boden, wo er sodann zu Füßen eines scheinbar Shopping-geplagten Herren (in Begleitung seiner Frau) liegen bleibt. Der Schal ist rot mit Andeutungen anderer Farbtöne. Schnell Pierre den nicht sonderlich kreativen Witz vom extra für uns ausgelegten roten Teppich mitgeteilt. Da springt die Ampel auf grün. Gerade dazu angesetzt, der Dame mitzuteilen, dass sie (da sie gerade los läuft) soeben im Begriff ist, sich von ihrem Schal zu trennen (vielleicht auch absichtlich?!). Der junge Mann von der anderen Straßenseite ist schneller und weist sie darauf hin.

Und was macht der Herr, dem sich der Schal inzwischen um die Beine gewickelt hat, und der mit einem Fuß bereits darauf steht? Er sagt gut hörbar zu seiner Frau: „Da hat aaner sein Lumbe verlorn!“ Herrlisch.

Doping im Radsport Mai 24, 2007

Posted by mayode in Allgemeines.
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Das ist vielleicht eine Lawine, die der Ex-Telekom-Profi Bert Dietz im Gespräch mit Reinhold Beckmann losgetreten hat. Die Idee, dass alle noch aktiven Profis für Geständnisse unbestraft weiter fahren können, erscheint sinnvoll, wenn man das Kartell des Schweigens brechen möchte.

Mein persönlicher Tipp: Am Ende kommt heraus, dass sich alle Profis der letzten 20 Jahre outen, gedopt zu haben. Bis auf Jan Ullrich 😉

Warum Bahnfahren so teuer ist April 26, 2007

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Für alle, die sich schon immer gefragt haben, wieso Bahnfahren so viel Geld kostet, empfehle ich dieses Video!

Echt toll, was Staatsmonopole so anrichten.

Passierschein A38 – oder: Die Uni-Bürokratie und ich April 18, 2007

Posted by mayode in Allgemeines.
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Jeder kennt sie, die Geschichte, in der Asterix auf der Jagd nach dem Passierschein A38 ist. Zumindest kennt sie wohl jeder passiv. Eine ähnliche Geschichte aktiv erleben zu dürfen, ist wohl eher ein zweifelhaftes Vergnügen – möglich gemacht durch die Organisation einer öffentlichen Einrichtung.

Angefangen hat alles mit dem simplen Arbeitsauftrag, jeweils ein Buch aus zwei verschiedenen Bibliotheken der Uni auszuleihen. Erteilt wurde der Auftrag um 8 Uhr 30, ausgeführt sogleich. Zunächst also der Gang zur ersten der beiden Bibliotheken. Noch nie dort gewesen, trotzdem gleich die Eingangstür gefunden. Dummerweise ist die verschlossen, auch kräftiges Rütteln hilft nichts, ruft aber die Putzfrau auf den Plan, die durch die geschlossene Tür „erst ab 9 Uhr“ ruft. Na gut, scheinbar sind die Organisatoren dieses Fachbereichs Keynesianer und passen die Öffnungszeiten an die Nachfrage ihrer Studenten an. Aber die große Universitätsbibliothek wird wohl schon geöffnet sein…nichts wie hin. Und siehe da, sie ist offen. Komplett benutzbar. Bis auf den „Freihand“-Bereich, der öffnet erst um 9 seine Pforten. Hätte man sich ja denken können. Nach einer Viertelstunde sinnlosen Rumlaufens also die Rückkehr ins Büro.

Zur Zeitüberbrückung plane ich, erstmal in der Bibliothek des eigenen Fachbereichs (übrigens geöffnet seit 8 Uhr, die VWLer haben dem postmodernen Keynesianismus scheinbar abgeschworen und planen alles angebotsorientiert) ein paar Seiten eines Buchs zu kopieren. Das Buch ist bereits auf den Lehrstuhl ausgeliehen, vorsichtshalber wird also die freundliche Mitarbeiterin an der Information darauf aufmerksam gemacht, damit es hinterher keinen Ärger gibt. Sie schreibt sich gleich die wichtigsten Informationen auf, Standnummer, Inventarnummer, damit ich – hintertückisch – nicht am Ende ein anderes Buch mit nach draußen nehme. Was ich damit gewonnen hätte (schließlich kann ich das auf meinen Namen eingetragene dann nicht mehr zurück geben), erschließt sich nicht unmittelbar. Dann lässt sie mich meines Weges ziehen. Kopiert ist schnell – nun folgt der nächste Akt der gewissenhaften Umsetzung bürokratischer Vorgaben. Ich will also die Bib verlassen und zeige brav das Buch vor, damit es mit den Einträgen auf dem Zettel abgeglichen werden kann. Die Dame telefoniert, fragt in den Hörer, ob sie am Nachmittag mal vorbei kommen solle, wahrscheinlich also ein Dienstgespräch. Nach einer halben Minute des Wartens macht sie eine Handbewegung, die mir signalisiert: Gehen Sie einfach durch, es ist ok. Jetzt wird mir langsam klar, weshalb sie vorhin alle Details aufgeschrieben hat!

Was hat dies alles nun mit der berühmten Geschichte aus „Asterix erobert Rom“ zu tun? Nicht viel, stimmt! Aber nun beginnen die Parallelen. Es ist ein neuer Tag, halbwegs erholt von der bitteren Pokalpleite der Eintracht am Vorabend beginnt ein neues Kapitel des Themas „Die Bürokratie und ich“. Heute geht es darum, ein an der Uni nicht vorhandenes Buch per Fernleihe zu bestellen. Wagemutig begebe ich mich in Richtung Universitätsbibliothek, um mir am Informationsschalter erst einmal die Funktionsweise der Fernleihe erklären zu lassen.

Typischerweise beginnt ein Angestellter des öffentlichen Dienstes eine Erklärung mit mehreren Fragen, deren Sinn die Verwirrung des Gegenübers ist. „Haben Sie bereits ein Fernleihkonto? Ist dies eine einmalige Leihe, oder werden Sie in Zukunft öfters Bücher auf diesem Weg leihen?“ Weshalb ich mich nun über die Handhabung der Fernleihe erkundigen sollte, wenn ich bereits ein Fernleihkonto habe, erschließt sich mir auch auf den dritten Blick nicht. Frage zwei hingegen zielt tiefer. Sie ist in gewisser Weise das Präludium des folgenden Vortrags.

Ich darf mir nun also eine ausschweifende Erklärung anhören. Tipp an den Leser: Nicht zu schnell lesen, das verfälscht das Bild. Wenn ich also nun etwas fernleihen möchte, kann ich ein Online-Fernleih-Konto einrichten. Das ist allerdings aufwändig. Es lohnt sich nur, wenn ich regelmäßig etwas per Fernleihe bestelle. Wenn das Ganze nur einmalig ist, geht auch der herkömmliche Weg. Das heißt, es wird ein Zettel ausgefüllt, am Informationsschalter eine Fernleihmarke gekauft, die ich dann auf den Zettel klebe, dann wird der Zettel an der Information abgegeben. Auf den Zettel muss Autor, Buchtitel, Verlag, Auflage und Erscheinungsdatum eintragen. Warum er mir das mitteilt, weiß ich nicht, es steht nämlich alles auf dem Formular. Vielleicht glaubt er einfach, ich könne nicht lesen. Aber warum sollte ich dann ein Buch ausleihen? Nun ja, am Ende des Monologs folgt die schlechte Nachricht: Der herkömmliche Weg über den Zettel funktioniert nicht mehr lange, sondern nur noch für eine Übergangszeit.

Welchen Nutzen speziell die letzte Information für mich haben sollte, verstehe ich jetzt immer noch nicht. Schließlich soll das Buch jetzt bestellt werden, und nicht erst nach irgendeiner Übergangszeit. Naja. Meine Entscheidung steht: Ich fülle dieses Formular aus. Er überreicht es mir mit feierlichem Gesichtsausdruck und der Bemerkung, es müsse aber mit Schreibmaschine ausgefüllt werden, drüben unter der Treppe seien zwei Schreibmaschinen. In der ersten Verwirrung torkle ich in Richtung Treppe und erblicke die erwähnten Geräte. Für zehn Sekunden habe ich den Eindruck, mich plötzlich nicht mehr in der Bibliothek, sondern im Museum für Schreibmaschinengeschichte zu befinden.

Als der erste Schock verdaut ist, spanne ich das Formular in die Maschine ein. Das Gerät war höchstwahrscheinlich ein Geschenk der Besatzungsmächte bei Wiedereröffnung der Uni im Jahr 1946, glaube ich. Wagemutig tippe ich also los. IN GRO?BUCHSTABEN. Das Dilemma passiert bereits beim Komma zwischen Nach- und Vornamen des Autoren, denn ich tippe auf Grund der Großbuchstaben ein Fragezeichen. Naja, wird man schon erkennen, was gemeint ist. Doch der nächste Unfall folgt auf dem Fuße: Obwohl die Maschine erst geschätzte sechs Jahrzehnte alt ist, haken die Buchstaben manchmal. Wenn man dann also ein „A“ über ein „H“ druckt, mag das künstlerisch wertvoll sein. Die Lesbarkeit erhöht es nicht. Besonders lustig wird es dann beim Notieren der Auflage des Buches, denn die Ziffer „1“ ist auf der Tastatur nicht zu finden, die Spanne reicht lediglich von „2“ bis „9“. Auch die „0“ wurde gespart. Das erschwert übrigens auch die Eingabe des Erscheinungsjahres 2006.

Gottseidank hat einer meiner Vorgänger ein Formular unausgefüllt an der Nachbarmaschine liegen gelassen, denn das nun begonnene taugt kaum noch zu irgendetwas. An der nebenan stehenden Maschine also unternehme ich den zweiten Versuch. Dieses Exemplar scheint wenige Jahre jünger zu sein, zumindest wurden zwischenzeitlich die Tasten „0“ und „1“ erfunden. Als Ökonom freut man sich über den technischen Fortschritt. Schade aber, dass auch bei diesem Exemplar der Transport der Buchstaben nicht immer reibungslos klappt. Etwas niedergeschlagen frage ich mich, ob die Mitarbeiter der Bibliothek das Buch mit dem Titel „Instittions and te Pah to the Mdrn Econoy“ finden würden. Nach Verneinung der an mich selbst gestellten Frage beschließe ich, doch ein Online-Konto für die Fernleihe zu beantragen, denn dann kann ich den technischen Fortschritt vollends nutzen und die Bestellung am PC aufgeben.

Ich gehe also zurück zum Infoschalter und erkläre dem freundlichen Bürokraten, dass ich nun doch lieber gerne ein Online-Konto einrichten würde. Antwort: Da müssen Sie zu Schalter 2. (Erste Gedanken an den Passierschein werden wach) Vor Schalter 2 ist eine Schlange, aber was muss, das muss. Nach einiger Zeit des Wartens bin ich an der Reihe und teile der Dame meinen Wunsch mit. Sie schaut stutzig auf Ihren Bildschirm und sagt: Oh, das Programm ist abgestürzt. Ich werde zur Kollegin an Schalter 1 geschickt. (Wieso nicht A38?) Dort ist das Programm auch abgestürzt.

Allerdings kennt die Kollegin an Schalter 1 das Passwort – und loggt damit die Dame von Schalter 2 wieder ein. Die Prozedur startet, ich fülle ein Formular aus, das die Dame dann in den PC eintippt. Dabei höre ich den Regenwald leiden. Ein-Finger-Suchsystem, aber ich habe ja heute sowieso nichts mehr vor.

Nun ist es fast geschafft, ich zahle ein paar Euros auf mein Fernleihkonto und bekomme eine Quittung ausgehängigt. Die wird mir dann doch noch einmal weggenommen, um den Geldeingang zu quittieren – und zwar per virtuell durch einen Drucker ausgedruckten Stempel. Auch eine technische Innovation.

Im Lehrstuhlbüro angekommen versuche ich nun, mein Konto zu nutzen, um das Buch zu bestellen. Alles klappt reibungslos, die Tastatur nimmt jeden Buchstaben in der eingetippten Reihenfolge an. Dann erscheinen auf dem Bildschirm folgende Sätze: „Die aufgerufene Seite kann derzeit nicht angezeigt werden. Versuchen Sie es später noch einmal.“ DAS hätte die Schreibmaschine mir sicher nicht angetan!

So, da ist er also… April 18, 2007

Posted by mayode in Allgemeines.
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…mein eigener Blog. Eine grandiose Erfindung. Und löst damit meine seit gefühlten zwei Jahren nicht mehr aktualisierte Website ab…ab sofort gibt’s an dieser Stelle in (höchstwahrscheinlich seeeehr) unregelmäßigen Abständen die eine oder andere lustige Geschichte, Beobachtung und Schilderung. Oder einfach auch mal was ganz anderes…